Studieren mit Behinderungen – unsere Talents teilen ihre Erfahrungen

Nachteilsausgleiche, Behindertenbeauftragte und Co: Was Studierenden mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen weiterhilft. Ehemalige Talents berichten.

Drei Studierende sitzen auf der Wiese. Über ihnen steht: "Studierende mit Behinderungen - Erfahrungsberichte"

Beratung und Orientierung 

An vielen Hochschulen in Österreich und Deutschland gibt es Beratungsstellen für Studierende mit Behinderungen oder sogenannte Behindertenbeauftragte. Diese Stellen klären über die Rechte von Studierenden mit Behinderungen auf und unterstützen diese dabei, ihr Studium möglichst barrierefrei durchführen zu können. Einige unserer ehemaligen Teilnehmer:innen des myAbility Talent® Programm haben solche Beratungen an ihren Universitäten in Anspruch genommen. 

„Weil ich wissen wollte, wie man hörbehinderten Studenten in individuellen Situationen helfen kann.“ (Alexander) 

Die Beratungen bieten Orientierung und helfen beim Ansuchen um Nachteilsausgleiche. Nicht immer sind diese Angebote leicht aufzufinden. Manche Talents wurden erst gegen Ende ihres Studiums auf sie aufmerksam. Sie wünschen sich deshalb ein besseres Sichtbarmachen für Unterstützungsangebote. 

"Was mir weitergeholfen hätte: Ein Hinweis in jeder ersten Vorlesung zu Nachteilsausgleichen. Und dass man sich vertrauensvoll an den Dozenten wenden kann." (Anonym) 

Es steht und fällt mit den Lehrenden 

Eine Erfahrung, die einige unserer Talents gemeinsam haben: Ob das Studieren mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen gut funktioniert, hängt zu einem großen Teil von den Lehrenden ab. Nachteilsausgleiche müssen mit ihnen abgesprochen werden – das Ergebnis dieser Gespräche hängt somit auch von der Sensibilisierung der Lehrenden ab.  

"Gut war, dass man mit manchen Professoren in Ruhe reden konnte und so brauchbare Lösungen fand. Weniger gut war, dass man mit manchen Lehrenden nicht reden konnte und dementsprechend keine oder suboptimale Lösungen fand." (Anonym) 

Dieser Umstand bringt Unsicherheit und kostet Ressourcen – sowohl zeitlich als auch mental. 

"Ich musste für meine Belange selbst einstehen und diese einfordern, was sehr anstrengend ist und Zeit/Kraft fürs eigentliche Studieren raubt. So habe ich auf viele Dinge verzichtet und auf familiäre Unterstützung zurückgegriffen." (Anonym) 

„Zu Beginn, nach etwa 3 Wochen, hat ein Dozent mir geraten, das Studium zu beenden. Ich sei zu ängstlich. Ich erzählte ihm von meiner Erkrankung. Als ich ihn 2 Jahre später nochmal fragte, ob ich immer noch abbrechen sollte, sagte er, dass er das niemals gesagt hätte, wenn er gewusst hätte, dass ich eine Beeinträchtigung habe.“ (Anonym) 

Angebote ausbauen 

Bei Nachteilsausgleichen geht es darum, Barrieren für Studierende mit Behinderungen abzubauen. Konkret können das beispielsweise Änderungen des Prüfungsmodus oder eine Verlängerung der Prüfungszeit bedeuten. Beratungsstellen für Studierende mit Behinderungen sollen bei der Organisation dieser Nachteilsausgleiche helfen. Das funktioniert in manchen Fällen jedoch nicht so, wie es soll. 

„Ich wollte wissen, wie ich meine Behinderung am besten erkläre. Welche Schritte karrieretechnisch weiter Sinn machen. Dieses Angebot hat mich überhaupt nicht weitergebracht. Man hat mir keine Möglichkeiten aufgezeigt. Mich eher desillusioniert und gesagt man könne mir nicht helfen.“ (Anonym) 

Was sich unsere Talents wünschen: Barrierefreie Kommunikation innerhalb der Hochschulen und bessere Beratungsangebote, die einfach zu finden sind. Je weniger Mehraufwand für Studierende mit Behinderungen entsteht, desto näher kommen wir an Chancengerechtigkeit im Studium heran.  

Eine Community finden – das myAbility Talent® Programm 

Der Austausch mit anderen Studierenden mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen kann sehr wertvoll sein. Das – und noch mehr – ist beim myAbility Talent® Programm möglich. 

“Schön war, dass ich ihm Rahmen meiner Recherche im Internet auf das myAbility Programm gestoßen bin und mich der Austausch wahnsinnig gestärkt hat und ich super viele hilfreiche Tipps mitnehmen konnte.” (Anonym) 

Im Karriereprogramm für Studierende und Akademiker:innen mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen erhalten Talents Coaching für den Start ins Berufsleben, lernen Unternehmen kennen, die Inklusion vorantreiben möchten und haben die Möglichkeit, sich mit anderen Studierenden mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen auszutauschen.  

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