Arbeit und Hitze: Ein inklusives Arbeitsklima schaffen
Der Sommer kann für viele eine Zeit der Entspannung bedeuten. Denn in einigen Branchen herrscht im Sommer mehr Ruhe. Doch nicht für alle ist der Sommer die ideale Entspannungszeit. Für Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen können steigende Temperaturen und Hitze die Arbeit erschweren.
Wenn Hitze am Arbeitsplatz
zur Barriere wird
Hitze kann Menschen mit Behinderungen am Arbeitsplatz erheblich beeinträchtigen, indem sie bestehende Beschwerden verschlimmert und neue Herausforderungen schafft.
Für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen kann die Belastung durch hohe Temperaturen zu erhöhter Müdigkeit und verminderter Ausdauer führen, was körperliche Aufgaben erschwert. Hitze, Sonne und Schweiß können bei Personen mit Neurodivergenz zu Reizüberflutung führen. Zudem kommt es an Hitzetagen zu Veränderungen in der Alltagsroutine, was für Autist:innen eine Herausforderung sein kann.
Bei Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Multipler Sklerose können sich Symptome wie Muskelschwäche und kognitive Schwierigkeiten verstärken, was ihre Konzentrations- und Leistungsfähigkeit beeinträchtigt. Außerdem können Mitarbeiter:innen, die auf Hilfsmittel wie Rollstühle oder Prothesen angewiesen sind, feststellen, dass diese Geräte in der Hitze unbequem werden oder weniger gut funktionieren.
Hitze auf der Arbeit:
Maßnahmen für Unternehmen und
Mitarbeiter:innen mit Behinderungen
Um ein sicheres und produktives Arbeitsumfeld zu gewährleisten, können Arbeitgeber:innen Maßnahmen bei Hitze einführen, um den Bedürfnissen von Mitarbeiter:innen mit Behinderungen bei heißem Wetter gerecht zu werden. Dazu gehören angemessene Kühlsysteme, regelmäßige Pausen und flexible Arbeitsregelungen.
Auch mehr Verständnis gilt als eine wichtige Maßnahme, denn Hitze trifft sogenannte vulnerable Gruppen besonders stark. Neben Menschen mit Behinderungen und chronischen Krankheiten kann Hitze auch Schwangere und ältere Mitarbeiter:innen gefährden.
Zugleich können Menschen mit Behinderungen bei erhöhten Temperaturen am Arbeitsplatz auf eigene Maßnahmen zurückgreifen, um im Sommer einen kühlen Kopf zu behalten.
Hier ein paar Vorschläge:
- Kühles Klima im Homeoffice: Flexibilität am Arbeitsort bedeutet auch, den Arbeitsraum freier gestalten zu können. Somit kann die Hitze bei der Arbeit besser kontrolliert werden. Richtiges Lüften am Morgen und abends schafft kühlere Räume. Während der Arbeitsstunden lieber die Fenster geschlossen halten, um mehr Schatten im Raum zu schaffen.
- Büroräume abkühlen: Falls die Arbeitsräume keine Klimaanlage haben, können Ventilatoren und elektrische Kühlsysteme für kühlere Räume sorgen. Auch Kühlmatten oder Kühlkissen für den eigenen Arbeitsplatz oder Rollstuhl können bei hohen Temperaturen für Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen hilfreich sein.
- Zu kühleren Stunden arbeiten: Wer unter einem Gleitzeitmodell arbeitet, kann im Sommer die Vorteile der Flexibilität voll ausschöpfen. Ein früherer Arbeitsbeginn ermöglicht es, mehr produktive Stunden in die kühlere Tageszeit zu verlegen. Einige Arbeitsstunden in den Abend zu verschieben ist auch eine gute Option, um die Hitze am Arbeitsplatz zu minimieren.
- Arbeit mal anders: Sollte deine Arbeit die Option auf Fernarbeit bieten, kannst du dein Büro an einen frischeren Ort verlegen. Wie wäre es mit Arbeit im schattigen Garten oder bei einem Eiskaffee im barrierefreien Lokal in deiner Nähe?
Wheelmap bitten eine Übersicht über zahlreiche Barrierefreie Cafés und Restaurants in Österreich. Auf Barrierefrei-mobil.info findest du eine Übersicht von barrierefreien Lokalen in Deutschland.
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Newsletter abonnierenArbeiten bei Hitze kann für Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen neue Herausforderungen bringen. Flexibilität und mehr Verständnis können dennoch die Arbeit im Sommer erleichtern.
Mehr Informationen
zu dem Thema
Für weitere Literatur rund um Hitze und Menschen mit Behinderungen empfehlen wir die Artikelreihe von andererseits: Hitze - andererseits.org
🇦🇹 Das Österreichische Bundesministerium bietet weitere Informationen zum Thema Hitze mit Fokus auf vulnerable Gruppen. Unter der Nummer 0800 880 800 ist das Hitzetelefon aus ganz Österreich kostenlos erreichbar.
🇩🇪 In Deutschland empfehlen wir bei Fragen rund um Hitze und Gesundheit am Arbeitsplatz die Informationen des Deutschen Gesundheitsministeriums zu nutzen: Gesundheitsrisiko Hitze | Deutsches Gesundheitsministerium.