Inklusion am Arbeitsplatz bei AfB social & green IT

Das Unternehmen AfB social & green IT gibt Einblicke: Wie echte Inklusion am Arbeitsplatz gelingt.

Eine Werkstatt, in der eine Person ein Elektrogerät auseinanderbaut. Daneben Text: Gemeinsam erfolgreich. Gastbeitrag von AfB scoial & green IT

Text: Gernot Hochfellner, Geschäftsführer Österreich von AfB social & green IT 

Inklusion ist weit mehr als ein progressiver Ansatz – sie ist auch ein Erfolgsfaktor für Unternehmen. Die Vielfalt an Perspektiven und Erfahrungen, die Menschen mit Behinderungen einbringen, kann die Innovationskraft steigern, die Unternehmenskultur bereichern und eine Lösung gegen den Fachkräftemangel sein. Unternehmen, die auf eine inklusive Arbeitswelt setzen, profitieren von einem starken Image als sozial eingestellter Arbeitgeber, erhöhter Mitarbeitendenbindung und einem wertvollen Talentpool. 
 
Bei AfB social & green IT haben wir diese Vorteile schon lange erkannt und leben Inklusion seit unserer Gründung vor über 20 Jahren und der Eröffnung der Niederlassung in Österreich vor mehr als 15 Jahren. Als Experte für IT-Refurbishment übernehmen wir gebrauchte IT- und Mobilgeräte, die wir nach zertifizierter Datenlöschung wiederaufbereiten und verkaufen. So erhielten wir 2024 an unseren beiden österreichischen Standorten rund 64.400 Geräte von über 140 Partnerunternehmen wie Erste Bank, Infineon, Vienna Insurance Group oder ORF. Das gemeinsame Ziel: Umweltschutz, Kreislaufwirtschaft, Ressourcenschonung und Inklusion zu fördern. 

Die Aufbereitung von IT-Hardware ist ein anspruchsvoller Prozess, den wir in einfache und vielseitige Arbeitsschritte heruntergebrochen haben. Dabei arbeiten Menschen mit und ohne Behinderungen in gemischten Teams zusammen. Der zentrale Gedanke dabei: Wie kann eine Arbeitsumgebung geschaffen werden, die es allen ermöglicht, die eigenen Stärken optimal einzubringen? In diesem Beitrag möchte ich vorstellen, wie wir Inklusion mit Leben füllen. 

Mann in dunkelblauen Sakko und kurzen Haaren. Daneben Zitat von Gernot Hochfellner: Die Vielfalt an Perspektiven und Erfahrungen, die Menschen mit Behinderungen einbringen, kann die Innovationskraft steigern, die Unternehmenskultur bereichern und eine Lösung gegen den Fachkräftemangel sein.

Stellschrauben für Inklusion – wo beginnen? 

Menschen mit Behinderungen sind bei AfB in nahezu allen Unternehmensbereichen vertreten: von der Beschaffung, der Verwaltung, über den Vertrieb, bis hin zur Produktion. Inklusion am Arbeitsplatz bestimmt unser Denken und Handeln von Beginn an. Hier einige Bereiche, in denen diese Haltung aufscheint: 

  • Berufliche Förderung: AfB bietet Praktika für Quereinsteigende sowie Menschen an, die erst seit Kurzem eine Behinderung haben. Oft führen solche Praktika zu festen Arbeitsverhältnissen. Enge Kooperationen mit Partner:innen wie autArk sind für uns Wege, Mitarbeitende aktiv dabei zu unterstützen, den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu finden.
  • Informationsmaterial für Mitarbeitende: Regelmäßige Sensibilisierungsmaßnahmen vermitteln einen angemessenen Umgang mit Barrierefreiheit und verschiedenen Krankheitsbildern. Das hilft dabei, Vorurteile, Berührungsängste und Barrieren im Kopf abzubauen und fördert ein offenes Miteinander.
  • Barrierefreie Arbeitsmittel: Ob Bildschirmvergrößerungs-Software, ergonomische Mäuse oder höhenverstellbare Schreibtische, die sicherstellen, dass Beschäftigte mit Behinderungen gleichberechtigt arbeiten können – die Ausstattung wird individuell auf sie angepasst. Mit dem Sozialministeriumsservice erledigen wir die Anschaffung spezieller Hilfsmittel.
  • IT-Systeme: Das unternehmenseigene Warenwirtschaftssystem ReForm wurde extra so entwickelt, dass es den Anforderungen von Menschen mit Behinderungen gerecht wird. Zudem geben wir ihnen bebilderte Arbeitsanweisungen an die Hand, damit sowohl Mitarbeitende mit Leseschwäche als auch solche, die noch die deutsche Sprache erlernen, ihre Arbeit erfolgreich verrichten können.
  • Produktionsprozesse: In den Arbeitsprozessen der Wiederaufbereitung von IT- und Mobilgeräten haben wir für selbstentwickelte Notebookwägen einen extra Farbcode etabliert. Dieser kommt Menschen mit Rot-Grün- oder anderen Sehschwächen entgegen und optimiert die Abläufe zusätzlich.
  • Onlineshop: AfB lebt Inklusion in seinen Prozessen und Arbeitsabläufen  – aber auch in Form seiner Online-Angebote. So arbeiten wir daran, Barrieren im Digitalen bestmöglich abzubauen. Unser Onlineshop beispielsweise ist so gestaltet, dass wir Inhalte für alle Menschen, unabhängig von Beeinträchtigungen wie Seh- oder Hörbehinderungen, zugänglich machen. Dabei achten wir auf Alternativtexte, eine einfache Navigation und klare Textdarstellung. Zusätzlich setzen wir das Tool Eye-Able ein, um die Benutzerfreundlichkeit weiter zu steigern.  
Mann mit kurzen braunen Haaren, schmaler Brille und Bard. Er trägt ein Headset und lächelt. Daneben Text: Julian Stolz, E-Commerce-Experte bei AfB social & green IT:    „Ich kann mich bei AfB social & green IT voll ins Team einbringen. Dort finde ich alle Möglichkeiten vor, um in meinem Beruf erfolgreich zu sein und selbstbestimmt leben zu können.“

E-Commerce-Experte Julian Stolz 
und das  Projekt Zerlegestraße

An unserem Klagenfurter Standort haben wir seit rund vier Jahren eine tolle Kooperation mit der autArK Soziale Dienstleistungs-GmbH ins Leben gerufen – das Projekt „Zerlegestraße“. Mit finanzieller Unterstützung des Landes Kärnten konnten wir inklusive Arbeitsplätze schaffen, bei denen Menschen aus Tageseinrichtungen Zugang zum allgemeinen Arbeitsmarkt bekommen. Dabei stehen ihnen Betreuungskräfte von autArK zur Seite, die ihnen etwa beim Vermittlungsprozess oder sozial-emotionalen Fragen helfen. Die fachliche Anleitung und Ausbildung erfolgen durch uns. Der Vorteil für die Mitarbeitenden? Nicht nur können sie ihre handwerklichen Fertigkeiten beim Zerlegen alter PC-Hardware einbringen, damit AfB die gewonnenen Ressourcen in die Wiederverwertung geben kann. Sie erhalten vor allem neue berufliche Perspektiven in der IT-Branche, sind sozialversichert, haben Anspruch auf Pension und erleben somit aktive gesellschaftliche Teilhabe und Selbstbestimmung. 

Eine – wie ich finde – besonders beeindruckende Erfolgsgeschichte in unserem Unternehmen ist die unseres Kollegen Julian Stolz. Er hat seine Ausbildung zum Kaufmann im E-Commerce bei uns erfolgreich abgeschlossen, wurde von uns übernommen und arbeitet seit über zehn Jahren in diesem Bereich. Er hat infantile Zerebralparese, wodurch seine Feinmotorik eingeschränkt ist und er einen Rollstuhl nutzt. Fragt man ihn danach, inwiefern seine Arbeitsumgebung auf ihn zugeschnitten ist, lautet seine Antwort: „Ich kann mich hier voll ins Team einbringen. Dort finde ich alle Möglichkeiten vor, um in meinem Beruf erfolgreich zu sein und selbstbestimmt leben zu können. Meine Behinderung schränkt mich bei der Arbeit nicht ein. Ich kann meinen Aufgaben genauso nachgehen wie meine Teammitglieder ohne Behinderung.“  

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Inklusion am Arbeitsplatz als Erfolgsmodell 

Inklusion am Arbeitsplatz bedeutet, sich auf die Stärken unserer Kolleg:innen zu konzentrieren und sie zu fragen: Was benötigt ihr, um euer volles Potenzial zu entfalten? Die Praxis zeigt, dass vielfältige Teams die Unternehmenskultur bereichern und dem Unternehmen wirtschaftliche Vorteile verschaffen können. Ob durch barrierefreie Lösungen, gezielte Talentförderung, logistische oder organisatorische Maßnahmen – Unternehmen haben zahlreiche Stellschrauben, an denen sie drehen können, um Chancengleichheit zu fördern. AfB social & green IT ist der lebendige Beweis dafür, dass Inklusion in der Wirtschaft erfolgreich umsetzbar ist. Unsere Partnerunternehmen sowie Kund:innen, die sich für ein refurbished IT- oder Mobilgerät von AfB entscheiden, tragen aktiv zur Schaffung inklusiver Arbeitsplätze bei. Die Basis dafür ist unsere professionelle Herangehensweise und strenge Qualitätskontrolle in allen Prozessen – von Logistik und Datenlöschung bis hin zum IT-Refurbishment. Und das alles auf technisch höchstem Niveau. 

Es ist an der Zeit, dass sich mehr Unternehmen mit dem Erfolgsmodell Inklusion am Arbeitsplatz auseinandersetzen und Vielfalt als Chance begreifen. Denn am Ende gewinnen alle: die Unternehmen, die Mitarbeitenden und die Gesellschaft insgesamt.  

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