5 goldene Regeln für inklusives Storytelling
Inklusives Storytelling hat das Ziel, das Thema Behinderung in die Markenstory bzw. Markenkommunikation aufzunehmen. Behinderung ist nach wie vor mehr Tabu- als Mainstreamthema und mit vielen Emotionen verbunden. Dadurch gibt es noch sehr viel Aufmerksamkeits- und Innovationsraum.
Diese 5 Regeln helfen, es richtig zu machen
Träumen nicht alle Unternehmen davon, mit einem viralen Video die digitale Welt zu erschüttern? Gerade das Thema Behinderung bringt genug Emotion und gesellschaftliches Tabu mit für Viralität. Aber Achtung, nur auf die Tränendrüse zu drücken, ist nicht mehr zeitgemäß und wird den Machern um die Ohren fliegen.
1. Keine Opfer und keine Heldenbilder zeichnen
Menschen mit Behinderungen sind nicht per se „arm“, „nett“ und zu „bemitleiden“. Die erste goldene Regel ist einfach und doch schwer zu umschiffen. Menschen mit Behinderungen sollten nicht als Opfer oder Helden, aber auch nicht als Klischee inszeniert werden. Unternehmen sollten hier neue Wege gehen und an einem neuen Bild von „normal“ mitarbeiten, dass auch eine Behinderung inkludiert.
2. „State of the Art“ kennen
Innerhalb der Community von Menschen mit Behinderungen und auch den Organisationen zum Thema gibt es einen sich verändernden Diskurs. Die Sprache zum Thema Behinderung wird diskutiert, die Positionen verändern sich. Ein Beispiel: war es in den 80er Jahren noch üblich „Menschen mit besonderen Bedürfnissen“ zu sagen, ist es heute nicht mehr zeitgemäß. Für die Zukunft werden auch schon neue Begriffe diskutiert, vielleicht sagt man 2036 Mutants oder Superhumans?
Respektvoll den Diskurs der Community anzuerkennen und aufzunehmen, ist der richtige Weg für inklusives Storytelling.
3. Unterstützung von Expert:innen holen
Niemand verlangt von Marketingexpert:innen, den Diskurs der Community von Menschen mit Behinderungen im Detail zu kennen. Organisationen und Expert:innen zum Thema Behinderung sind die richtigen Ansprechpersonen.
Wenn die Community bereits in der Gestaltung involviert wird, so ermöglicht das die positive Aufnahme des Themas. Außerdem wird die Verbreitung durch die beteiligten Organisationen und Expert:innen angeregt.
4. Ein Leben mit Behinderung nicht als Beispiel eines schrecklichen Lebens inszenieren
In einer deutschen Kampagne zur Alkoholprävention von Autofahrer:innen wurde ein Sujet mit einem Unfallauto und einem Rollstuhl davor gewählt. Das Sujet war so inszeniert, als sei die Konsequenz von Alkohol am Steuer das schreckliche Leben als Mensch, der einen Rollstuhl nutzt. Diese Inszenierungen verfestigen das Bild, das ein Leben mit Behinderungen ein schlechtes, ein unglückliches Leben ist. Das ist ein absolutes No-Go und entspricht keinem modernen Verständnis eines Lebens mit Behinderungen.
5. Die WIN WIN WIN Situation erkennen
Von inklusivem Storytelling profitiert nicht nur das Unternehmen, sondern man zeigt so auch, dass man als Unternehmen Veränderung anstoßen kann. So wird einerseits die Marke gestärkt und gleichzeitig ist es auch für die Community von Menschen mit Behinderungen wichtig, wie das Thema inszeniert wird. Es geht um Selbstbilder, genauso wie um die Ansprache von Menschen mit Behinderungen als relevante Kund:innen und Mitarbeiter:innen. Unternehmen können das gesellschaftliche Bild des Themas Behinderung verändern.